National- und Ständeratswahlen 2015

Die Sozialdemokratische Partei des Kantons Solothurn hat an ihrem Parteitag vom 28. März in Grenchen ihre Kandidatinnen und Kandidaten für den National- und Ständerat nominiert. Für die Wahlen im Oktober steigt Roberto Zanetti wiederum fürs Stöckli ins Rennen und für den Nationalrat, neben den bisherigen Bea Heim und Philipp Hadorn, zahlreiche engagierte Genossinnen und Genossen.

Parteipräsidentin Franziska Roth lobte in ihrer Eröffnungsrede die Solothurner Stimmbevölkerung für die Abstimmungsergebnisse vom 8. März, sie sei voll und ganz den Empfehlungen der SP gefolgt. „Widerstand lohnt sich auch dann, wenn man wenn man mit Themen nicht unbedingt hoch hinaus fliegen kann. Das bewiesen wir am letzten Abstimmungssonntag. 53% der Stimmbevölkerung zeigten sich solidarisch und gerecht. Sie sagten Nein zur unfairen Änderung des Sozialgesetzes, das die Prämienverbilligung um 7 Millionen kürzen wollte und somit JA zu unserem vorausgegangen sozialdemokratischen Handeln, nämlich dem Ergreifen des Referendums“, so die kämpferische Parteipräsidentin.

Standing Ovation für Zanetti
Versammlungsleiter und Vizepräsident Hardy Jäggi bat Ständerat Roberto Zanetti ans Rednerpult und dieser meinte in seiner unterhaltsamen Rede, „Meine parlamentarische Lehrzeit ist abgeschlossen und ich fühle mich voll im Saft. Deshalb möchte ich sehr gerne meine zweite volle Legislaturperiode als solothurnischer Ständerat in Angriff nehmen. Ich bin überzeugt, die Interessen unseres Kantons und der weniger privilegierten Menschen in unserem Land noch wirkungsvoller vertreten zu können. Das ist nötig, weil ich auch in Zukunft gerne für eine offene, solidarische und moderne Schweiz kämpfen will. Ich bitte Euch darum, mich dabei zu unterstützen.“ Die 141 anwesenden Delegierten mussten sich darum nicht bitten lassen und schickten ihren roten Röbu mit langanhaltender Standing-Ovation ins „Stöckli-Rennen“.

Interview mit Roberto Zanetti (SRF)

Starke Listen für den Nationalrat
Erstmals treten die Sozialdemokraten mit einer SP60+ Liste an, sowie zwei regionalen Stammlisten. Allesamt haben sie sich einzeln vorgestellt und in aller Verschiedenheit den Delegierten ihre Motivation dargelegt – humorvoll, individuell, spannend, kämpferisch, witzig und hochmotiviert. Mit Bea Heim und Philipp Hadorn als bisherige Zugpferde ist es das erklärte Ziel der Genossinnen und Genossen am 18. Oktober 2015 weiterhin mit 3 Personen in Bern zugegen sein. Damit dieses Ziel erreicht werde, brauche es ein grosses Engagement von allen, als ob man eine Referendumsabstimmung gewinnen will „einfach vom Anfang bis am Schluss alle an einem Strick ziehen“, meinte etwa Vizepräsident Hardy Jäggi zum Schluss der Versammlung.

Christian Levrat – Richtungswahl
Der Parteipräsident der SP Schweiz sprach in seiner Rede von einer Richtungswahl im Herbst, wollen wir eine Schweiz die sich abschottet, eine Politik für die Reichen und Börsenspekulanten, eine Schweiz die die Menschenrechte abschaffen und von der übrigen Welt nur profitieren möchte, oder wollen wir eine Schweiz für alle, eine offenen, solidarische und gerechte Politik. Eine Schweiz wo auch ältere Arbeitnehmende noch eine Arbeit bekommen, eine Schweiz in der man Beruf und Familie vereinbaren kann, eine Schweiz in der junge Menschen eine gute Bildung bekommen und eine Schweiz die bereit ist, wenn andere Länder in Not sind, zu helfen. Die Genossinnen und Genossen dankten ihrem Präsidenten mit einem langen Applaus für seine engagierten Worte.

Zuletzt meinte Levrat mit einem Schmunzeln im Gesicht, er sei auf Zanetti etwas neidisch, seine Beliebtheit bei den Bauern sei noch höher als die seine, dies aus einem landwirtschaftlich geprägten Kanton Fribourg kommend, worauf Zanetti meinte, ebenfalls mit einem Schmunzeln, die SVP sei „stinkhässig“ dass ihnen die Idee nicht gekommen sei, die traditionellen Viehschauen zu retten – und dies noch ohne Mehrausgaben für den Bund!

Die Kandidierenden
Bildlegende (vlnr): Urs Huber (Obergösgen), Remo Bill (Grenchen), Soner Yaprak (Bettlach), Philipp Hadorn (Gerlafingen), Peter Schafer (Olten), Yabgu R. Balkaç (Olten), Fränzi Burkhalter-Rohner (Biberist), Ursula Ulrich-Vögtli (Olten), Roberto Zanetti (Gerlafingen), Andreas Bühlmann (Biberist), Elina Häring (Gempen), Franziska Roth (Solothurn), Hermann Fenzel (Solothurn), Simon Esslinger (Seewen), Bea Heim (Starrkirch-Wil), es fehlen Max Schmid und Hanspeter Mathys